Mehr als nur ein Spiel – VfL Nauen III verliert in Dallgow und zwei Spieler

Manche Spiele sind am Ende mehr als das Ergebnis. Sie lassen ein Team sprachlos, betroffen – und rücken das Sportliche in den Hintergrund. So geschehen am Wochenende beim Gastspiel der 3. Mannschaft des VfL Nauen beim SV Dallgow 47 III.

Es war von Beginn an eine schwierige Aufgabe: unangenehmer Kunstrasen, ein Gegner, der zu Hause alles in Grund und Boden spielt (53:2 Tore, alle Heimspiele gewonnen), und dazu die Erinnerung an das hitzige Duell vor zwei Wochen. Dennoch ging das Team von Coach Florian Tews, der auf den erkrankten Patrick Michaelis verzichten musste, selbstbewusst in die Partie – mit einem klaren Plan und einer mutigen Elf.

Doch das Spiel begann denkbar schlecht: Bereits nach fünf Minuten konnte Keeper Jeremy Nagel einen Schuss nur abklatschen, Dallgow staubte zum 1:0 ab. Zehn Minuten später dann der erste Schockmoment – Ralf Lenicker brach ohne Gegnereinwirkung zusammen, Verdacht auf eine schwere Knieverletzung. Candy Piesner kam in die Partie, doch der Schock saß tief.

Dallgow drückte weiter, Nauen verteidigte mit allem, was da war. Mathias Bernsdorf hatte den Ausgleich auf dem Fuß, doch der Ball wurde auf der Linie geklärt. Wieder ein Dallgower Treffer nach einem Nachschuss – 2:0. Und es kam noch bitterer: Youngster Luc Wäsch musste nach einem Tritt auf den Spann raus – auch hier ging es nicht weiter.

Doch wer dachte, Nauen würde sich aufgeben, der täuschte sich. Nach einem feinen Pass von Sören Möller war Bernsdorf durch und erzielte den Anschluss. Die Funkstädter kämpften leidenschaftlich, hielten trotz aller Widrigkeiten dagegen.

Doch erneut war es Löser, der nach einer weiteren starken Parade von Jeremy Nagel goldrichtig stand – 3:1. Der junge Keeper spielte ein starkes Spiel, doch das Glück stand an diesem Tag ganz woanders.

Elias Croux prüfte den Keeper aus 25 Metern – spektakulär gehalten. Jethro Reinhardt per Kopf – zu zentral. Es sollte einfach nicht sein.

Als dann ein sehenswerter Spielzug zum 4:1 führte, war die Partie entschieden – doch der eigentliche Tiefpunkt kam kurz vor Schluss. Christian Frisch, ohne Gegnereinwirkung am Ball, brach zusammen. Der Verdacht: Achillessehnenriss – die schlimmste Diagnose sollte sich am Abend bestätigen. Stille, ein Rettungswagen fuhr auf den Platz – der Schiedsrichter beendete die Partie vorzeitig.

Am Ende stand ein verdienter Sieg für Dallgow – doch das interessierte an diesem Tag niemanden mehr. Der VfL Nauen verliert nicht nur ein schweres Spiel, sondern zwei Spieler mit schweren Verletzungen.

Die gesamte Mannschaft und der Verein wünschen Ralf Lenicker und Christian Frisch von Herzen alles Gute und eine schnelle, vollständige Genesung. Fußball ist wichtig – aber Gesundheit ist alles.